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Das bedeutet Barrierefreiheit für die Digitalisierung

Barrierefreiheit ist heute eine alltägliche Erscheinung: Von behindertengerechten Aufgängen über Behinderten-WCs bis hin zur Blindenschrift in Aufzügen. Jedoch ist die Digitalisierung, wenn auch teilweise versteckt, ebenso stark davon betroffen.

Digitale Medien, die nicht barrierefrei gestaltet sind, können Nutzer mit Einschränkungen im täglichen Leben behindern. Zu diesen Medien zählen jedoch nicht nur Websites oder Computer-Anwendungen, sondern auch schon einfache, digitale Dokumente wie beispielsweise PDF-Dateien. Um auch diesen Personen eine problemlose Nutzung zu ermöglichen, gibt es Regelungen und Standards für die richtige Umsetzung.

Welche Bestimmungen gibt es?

Für digitale Medien gibt es zwei relevante Gesetze. Das Web-Zugänglichkeitsgesetz (WZG) und das Behindertengleichstellungsgesetz (BGStG).

Das Web-Zugänglichkeitsgesetz gibt konkrete Kriterien an, die erfüllt werden müssen, ist aber nur für öffentliche Einrichtungen relevant. Es entspringt einer EU-Richtlinie, die folglich in nationale Gesetze gegossen wurde.

In der Privatwirtschaft hingegen gilt nur das Behindertengleichstellungsgesetz, welches aussagt, dass Nutzer mit Behinderung nicht diskriminiert – also bei der Nutzung eingeschränkt – werden dürfen. Somit gibt es für Unternehmen eigentlich keine konkreten Bestimmungen, die sie erfüllen müssen, beziehungsweise gegen die sie verstoßen können. Um dennoch Barrierefreiheit gewährleisten zu können existiert ein Kriterienkatalog namens WCAG, auf den auch das WZG aufbaut, der befolgt werden sollte. Wenn es für eine Person mit Einschränkungen nicht möglich ist die Leistung zu nutzen und sich dadurch diskriminiert fühlt, kann sie den Fall vor Gericht bringen.

Vorteile von barrierefreier Gestaltung

Barrierefreie Gestaltung hilft natürlich in erster Linie, digitale Medien für mehr Menschen nutzbar zu machen, hat aber auch weitere Vorteile.

Suchmaschinen verwenden beispielsweise hinterlegte Informationen, die auch für Screen-Reader relevant sind, um den Seiteninhalt besser zu verstehen. Das kann unter anderem das Ranking Ihrer Seite verbessern. Auch die Optimierung für Mobilgeräte deckt bereits einige Anforderungen für die Webzugänglichkeit ab und eine entsprechende Gestaltung kann digitale Medien auch für uneingeschränkte Nutzer übersichtlicher machen.

Welchen Zusatzaufwand verursacht Barrierefreiheit bei der Umsetzung von Software?

Pauschal ist es schwer zu bewerten, wie viel Aufwand eine barrierefreie Gestaltung mit sich bringt, da dieser stark von Komplexität und besonderen Gestaltungs- und Bedienelementen abhängig ist. In den meisten Fällen sollte aber kein großer Zusatzaufwand verursacht werden. Es empfiehlt sich außerdem, die Barrierefreiheit direkt mit umzusetzen und nicht erst später nachzurüstet, da so der Aufwand von vorneherein reduziert werden kann.

Bei Individualsoftware von IT-Dienstleistern ist zu beachten, dass barrierefreie Gestaltung gerne durch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen exkludiert ist und extra im Angebot als Leistung bestellt werden muss.

Disclaimer:
Dieser Text dient lediglich zur Information und stellt keinerlei Rechtsauskunft dar!

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