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WebAssembly und die Zukunft des Web

WebAssembly (kurz WASM) ist eine vergleichsweise junge Technologie mit sehr großem Potential. Sie erweitert das Web um neue Möglichkeiten und macht es gleichzeitig zugänglicher für Entwickler und Unternehmen.

Geschichte

2015 suchten einige Ingenieure von Mozilla, dem Unternehmen hinter dem Firefox-Browser, einen Weg, um die Leistung von Webanwendungen zu steigern.

Dieses Ziel wurde mit WebAssembly, einem neuen offenen Standard, erreicht. WASM-Code ist speichereffizienter und kann schneller als JavaScript ausgeführt werden. Für die meisten Operationen wird allerdings auch weiterhin die Leistung von JavaScript ausreichen, da moderne Webbrowser bereits erstaunlich schnell und effizient bei der Ausführung sind. WebAssembly stellt hauptsächlich eine gute Ergänzung für Randfälle dar.

Mittlerweile wird der Standard auch von allen großen Webbrowsern, darunter Google Chrome, Mozilla Firefox, Microsoft Edge und Apple Safari, unterstützt und kann somit produktiv eingesetzt werden.

Neue Möglichkeiten

Bestehender Code kann in WebAssembly kompiliert und so auch im Browser ausgeführt werden.

Die Tatsache, dass WebAssembly nun auch andere Sprachen als JavaScript im Browser zulässt, bringt einige neue Möglichkeiten mit sich.

In der alltäglichen Praxis ist die erweiterte Zugänglichkeit für Entwickler der wohl größte Vorteil. Software-Entwickler, die mit altbewährten, wie auch neuen Sprachen vertraut sind, können jetzt auch einfach für das Web entwickeln.
Das Framework Blazor von Microsoft erlaubt es beispielsweise das .NET-Framework, welches vor allem im Unternehmens- wie Industriesektor verbreitete ist, direkt für Webanwendungen zu nutzen.

Auch für die Unterstützung von Web und Desktop zugleich ist WebAssembly nützlich. Durch die gemeinsame Codebase von Desktop und Webanwendung müssen Änderungen an der Logik nur einmal und nicht extra für die jeweilige Plattformen umgesetzt werden.

Ein weiterer sehr interessanter Anwendungsfall für lange bestehende Unternehmen und Programme ist die erleichterte Portierung in das Web. Zwar kann man existierende Software nicht einfach im Browser ausführen, allerdings weite Teile des Codes einfach wiederverwenden. Vor allem die Bereiche Logik oder Datenverarbeitung sind hier zu nennen. Dadurch können viel Zeit und Kosten gespart werden. Entwickler, die seit Jahren an diesem Code arbeiten, können ohne das Erlernen neuer Sprachen oder Technologien in ihrer gewohnten Umgebung weiterarbeiten.
Die bekannte Software AutoCAD hat so beispielsweise ihre Desktopanwendung in das Web gebracht.

AutoCAD hat durch den Einsatz von WebAssembly ihre Desktopanwendung in den Webbrowser gebracht. © Autodesk, Inc.

Zukunft

Die durch WebAssembly neu gewonnenen Möglichkeiten werden den Trend, dass Applikationen aller Art immer mehr ins Web wandern, noch weiter beflügeln.

Auch für die Cloud stellt die Technologie eine interessante neue Möglichkeit dar. Sie könnte in Zukunft Programme, welche abgekapselt in der Cloud ausgeführt werden, kleiner und platzsparender gestalten sowie die Performance bei Starten und Ausführung verbessern.

Fazit

WebAssembly wurde ursprünglich entwickelt, um Webanwendungen leistungsfähiger zu gestalten. Heute schafft die Technologie neue Use-Cases für Webanwendungen und macht das Web als Plattform für Unternehmen zugänglicher und lukrativer.

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